Kennst du das auch? Du sagst „ja“ und fühlst „nein!“?
Und das passiert dir immer wieder?
Das alte Muster
Wahrscheinlich folgst du einem Muster, das sich irgendwann gebildet hat. Da kommt eine Situation auf dich zu, du möchtest richtig darauf reagieren und tust das, was dir richtig erscheint. Oft stammen solche Verhaltensmuster aus der Kindheit, in der das Ja-Sagen wichtig und richtig schien, um die erwünschte Reaktion von den Eltern oder den Bezugspersonen zu erzielen.
Die alten Ziele
Meist ging es darum, lieb zu sein, brav zu sein, alles zu befolgen, damit keine Strafe kommt. Oder im besten Fall, dass man als Kind Liebe bekommt. Ob diese Muster in der Kindheit bisweilen wirkungsvoll waren oder nicht, heißt nicht, dass sie heute – im Erwachsenenalter – immer noch passen. Dass sie eigentlich nicht mehr passen, zeigt das Gefühl von „nein“. Es fühlt sich nicht mehr richtig an, zu allem ja zu sagen.
Neue Muster stricken
Aber wie schafft man es, „nein“ zu sagen und trotzdem nicht „bestraft“ zu werden? Andere können das doch auch!
Die neuen Muster können sich bilden, wenn man die alten Muster erkennt und sozusagen überschreibt. Im Wesentlichen bedeutet dies, die eigene Selbstsicherheit zu trainieren und den eigenen Selbstwert zu stärken.
In die Tiefe gehen
Da die alten Verhaltensmuster fast immer in der Kindheit geprägt wurden, sind sie tief in unserem Ich verankert. In der Kindheit ist die Aufnahmefähigkeit für Verhaltensmuster besonders groß, weil erfolgreiche Verhaltensmuster in der Gemeinschaft lebensnotwendig sind. Diese tiefen Prägungen lassen sich jedoch nach und nach mit Methoden überschreiben, die ins Unterbewusstsein gehen und dort die Emotionen sanft regulieren. Passende Methoden sind Hypnosetherapie, EFT-Emotionsregulation oder EMDR-Traumatherapie. Meist kommt eine Kombination dieser Techniken zur Anwendung, um die individuellen Prägungen wirkungsvoll überschreiben zu können.
Grenzen durchsetzen
Mithilfe von neuen Verhaltensmustern lassen sich auch Themen wie Über- oder Untergewicht, Rauchen oder Bindungsstörungen bearbeiten, die sich meistens aus Kindheitserlebnissen entwickelt haben. Es fällt viel leichter, Grenzen zu ziehen – sich selbst gegenüber und anderen Menschen gegenüber.
Und dann sagt man auch „nein“, wenn man „nein“ fühlt.