5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen
Ich bin neulich auf ein Buch gestoßen, das mich wirklich sehr berührt hat. Es ist das Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware (Ausgabe Goldmann. München 2015). Die Autorin beschreibt darin verschiedenste Stationen ihres Lebens, in denen sie die unterschiedlichsten Menschen in ihrer Krankheit bis zu Tod begleitet hat. Sie ist von diesen Eindrücken natürlich nicht unberührt geblieben und hat ihr eigenes Leben mehrfach in letztendlich die für sie erfüllendste Richtung verändert.
Ich bin nicht Bronnie Ware, und ich begleite auch nicht als Pflegekraft Menschen beim Sterben. Aber ich begleite mich selbst in meinem Leben. Und da gibt es ja auch immer wieder Stationen und Veränderungen. Manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten. Manchmal, weil ich die Richtung bestimmt habe, manchmal weil die Umstände oder die Konsequenzen aus meinen früheren Entscheidungen die Richtung bestimmt haben. Ich mache mir dann keine Vorwürfe, wenn mal etwas nicht so prima ist. Denn ich habe es der Weisheit meiner Mutter zu verdanken, dass ich die Konsequenzen aus meinen eigenen Entscheidungen sehr gut tragen kann, ohne daran zu verzweifeln oder gar daran zu zerbrechen.
Aber ich habe eben auch gelernt, dass man einmal eingeschlagene Wege nicht unbedingt zu Ende gehen muss, wenn sich andere Türen öffnen lassen. Und hier kommen die Erkenntnisse aus dem genannten Buch ins Spiel.
Ich möchte diese 5 Dinge, die die Sterbenden, die von Bronnie Ware begleitet wurden, am meisten bereuen, hier in knappen Worten nennen:
Sterbende wünschten, sie hätten
– mehr Mut gehabt, sich selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von ihnen erwarteten,
– weniger gearbeitet,
– den Mut gehabt, ihren Gefühlen mehr Ausdruck zu verleihen,
– den Kontakt zu Freunden mehr gehalten,
– sich selbst mehr Freude gegönnt.
Diese Formulierungen entsprechen dem Inhaltsverzeichnis des Buches. Ich kann in diesen Formulierungen für mich vieles ablesen, was auch ich am Ende meines Lebens nicht bereuen möchte. Und zwar nicht genauso, wie es die Sterbenden in Bronnies Buch empfanden, sondern so wie es zu meinem Leben und meinem Selbst passt – eben mir selbst treu zu bleiben. Und die fantastische Möglichkeit, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute jederzeit einen neuen, anderen, besseren Weg einzuschlagen, ist für mich das größte Geschenk überhaupt in diesem Leben für mich als denkender und fühlender Mensch.
Vielleicht finden auch andere Menschen in diesen Worten Anregungen für ihre eigene Lebenseinstellung, finden den Mut, Dinge in ihrem Leben zu ändern, damit sie am Ende nicht sagen: „hätte ich doch lieber…“, sondern friedvoll sagen können „ich habe ein erfülltes Leben gehabt und kann in Frieden abtreten“.
Denn noch sind wir hier und leben!
Noch haben wir es alle selbst in der Hand!
Und zwar alles!