Schlagwort: Frieden

  • Danke, Margritta!

    Danke, Margritta!

    Heute ist so ein ruhiger Sonntag. Mit gehen verschiedene Gedanken durch den Kopf, nichts bestimmtes. Ich sitze am Rechner und fange an, eine kleine Übung für’s Waldtanken zu schreiben, weil mich jemand danach gefragt hat, der auf eigene Faust in den Wald möchte.

    In der Übung kommen natürlich Atemübungen vor. Und dabei fällt mir ein, wie lange es schon her ist, dass ich von Margritta Fuchs Meditation und Atmen gelernt habe. Ich habe leider den Kontakt verloren, nun ja, das ist gut 30 Jahre her. Vermutlich lebt sie nicht mehr, sie wäre auch weit über 100 oder so.

    Sie war eine wunderbare Lehrerin, sie verfügte über eine unglaubliche Vielfalt an Formen von Meditationen und verstand es, mir einen Zugang zur Meditation zu öffnen, der mir meinen eigenen Weg erlaubte. Ihr Credo, dass Meditation für alle Menschen zugänglich sein sollte, Frieden spendet und den Menschen Lebensqualität schenkt, teile ich voll und ganz.

    Danke, Margritta!

  • Frieden stiften – wie soll das gehen?

    Frieden stiften – wie soll das gehen?

    Die aktuellen Geschehnisse in der Welt bringen das Thema Frieden gerade mal wieder in die Medien und damit auch in unseren Fokus. Und das ist auch gut so.

    Ich halte mich persönlich eigentlich für eine friedfertige Person, was ja nicht heißt, dass man mich endlos drangsalieren kann, ohne dass ich mich wehre. Aber ich bemühe mich, vorher zu überlegen, ob ich auf eine Provokation regieren soll oder nicht. Und aus eigenem Antrieb heraus sehe ich keinerlei Veranlassung, jemanden zu verärgern oder gar anzugreifen.

    Und doch gibt es Anlässe, in denen ich heftig reagiere.

    Da fahre ich neulich auf der Autobahn – ja, Autoverkehr ist wohl für viele Menschen der Tummelplatz von Kriegen, Kämpfen, Aggressionen schlechthin. Man hat ja schon von vorneherein eine Waffe zur Hand.

    Also, ich auf der Autobahn fahre so vor mich hin, recht flott und in der linken Spur, weil dort frei war und ich deutlich schneller als die in der rechten Spur war. Da zieht einer raus, mir total vor die Nase. Ich bremse und halte Abstand. Aber ich denke, der geht gleich wieder rüber, weil er ja wieder rechts Platz hat. Tat er aber nicht, sondern blieb gemächlich vor mir. Ich spürte, wie in mir der Ärger hochkochte. Ich fühlte mich…ja, was denn? Gemaßregelt? Bevormundet? In der Freiheit meiner Geschwindigkeit beraubt? Unbeachtet? Auf jeden Fall getriggert! Dem werde ich gleich zeigen, wie schnell mein Auto fahren kann und wie bescheuert der ist! Und dann kommt die Erkenntnis: Ich bin ein Verkehrsrüpel! Ich bin der Aggressor! Ich zettel hier gerade Krieg an! Ich fühle mich provoziert. Es liegt an mir! Nicht an dem anderen!

    Es hat mich erschreckt. Denn solche kleinen Kriege führen wir offensichtlich alle dauernd. Wir fühlen uns von irgend etwas provoziert, das vielleicht gar nicht als Provokation gemeint war. Aber wir reagieren darauf. Völlig überflüssig. Und für den anderen ist es dann der Erstschlag. Und dann wehrt er sich. Und dann ist Krieg. Im Autoverkehr. Unter Kollegen. Zwischen Nachbarn. An der Supermarktkasse. In den Social Media. In der Familie.

    Dabei leben wir hier in der westlichen Welt wie die Made im Speck. Und statt dieses Leben zu genießen, neiden wir dem anderen irgendetwas, meist das, was wir selbst schon haben oder gar nicht brauchen. Ist das unsere Vorstellung von Lebensqualität? Sind es nicht Gesundheit, Freiheit und Frieden?

    Frieden stiften, jeder einzelne von uns, jeden Tag – gar nicht so einfach.

  • Was Menschen im Sterben bedauern

    Was Menschen im Sterben bedauern

    5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen

    Ich bin neulich auf ein Buch gestoßen, das mich wirklich sehr berührt hat. Es ist das Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ von Bronnie Ware (Ausgabe Goldmann. München 2015). Die Autorin beschreibt darin verschiedenste Stationen ihres Lebens, in denen sie die unterschiedlichsten Menschen in ihrer Krankheit bis zu Tod begleitet hat. Sie ist von diesen Eindrücken natürlich nicht unberührt geblieben und hat ihr eigenes Leben mehrfach in letztendlich die für sie erfüllendste Richtung verändert.

    Ich bin nicht Bronnie Ware, und ich begleite auch nicht als Pflegekraft Menschen beim Sterben. Aber ich begleite mich selbst in meinem Leben. Und da gibt es ja auch immer wieder Stationen und Veränderungen. Manchmal zum Guten, manchmal zum Schlechten. Manchmal, weil ich die Richtung bestimmt habe, manchmal weil die Umstände oder die Konsequenzen aus meinen früheren Entscheidungen die Richtung bestimmt haben. Ich mache mir dann keine Vorwürfe, wenn mal etwas nicht so prima ist. Denn ich habe es der Weisheit meiner Mutter zu verdanken, dass ich die Konsequenzen aus meinen eigenen Entscheidungen sehr gut tragen kann, ohne daran zu verzweifeln oder gar daran zu zerbrechen.

    Aber ich habe eben auch gelernt, dass man einmal eingeschlagene Wege nicht unbedingt zu Ende gehen muss, wenn sich andere Türen öffnen lassen. Und hier kommen die Erkenntnisse aus dem genannten Buch ins Spiel.

    Ich möchte diese 5 Dinge, die die Sterbenden, die von Bronnie Ware begleitet wurden, am meisten bereuen, hier in knappen Worten nennen:

    Sterbende wünschten, sie hätten

    – mehr Mut gehabt, sich selbst treu zu bleiben, statt so zu leben, wie andere es von ihnen erwarteten,

    – weniger gearbeitet,

    – den Mut gehabt, ihren Gefühlen mehr Ausdruck zu verleihen,

    – den Kontakt zu Freunden mehr gehalten,

    – sich selbst mehr Freude gegönnt.

    Diese Formulierungen entsprechen dem Inhaltsverzeichnis des Buches. Ich kann in diesen Formulierungen für mich vieles ablesen, was auch ich am Ende meines Lebens nicht bereuen möchte. Und zwar nicht genauso, wie es die Sterbenden in Bronnies Buch empfanden, sondern so wie es zu meinem Leben und meinem Selbst passt – eben mir selbst treu zu bleiben. Und die fantastische Möglichkeit, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute jederzeit einen neuen, anderen, besseren Weg einzuschlagen, ist für mich das größte Geschenk überhaupt in diesem Leben für mich als denkender und fühlender Mensch.

    Vielleicht finden auch andere Menschen in diesen Worten Anregungen für ihre eigene Lebenseinstellung, finden den Mut, Dinge in ihrem Leben zu ändern, damit sie am Ende nicht sagen: „hätte ich doch lieber…“, sondern friedvoll sagen können „ich habe ein erfülltes Leben gehabt und kann in Frieden abtreten“.

    Denn noch sind wir hier und leben!

    Noch haben wir es alle selbst in der Hand!

    Und zwar alles!