EMDR (Eye Movement Desensitation and Reprocessing) oder EBT (EMDR basierte Traumatherapie) sind Therapiemethoden, mit denen tiefgreifende emotionale Belastungen schonend und rasch verarbeitet werden können.
Wenn Sie traumatisierende Erlebnisse hatten oder noch haben, werden Sie vermutlich von Ängsten, Flashbacks und/oder Panikattacken geplagt. Kleinste Vorkommnisse führen sofort zu unbewussten oder auch bewussten Erinnerungen des traumatischen Ereignissen, auf die der Körper mit Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit und Schweißausbrüchen reagiert. Diese „Trigger“ lassen sich mit verschiedenen Therapiemethoden behandeln. Kaum eine ist jedoch so schonend, so rasch wirkend und dabei so nachhaltig wirksam.
Wie funktionieren EBD und EMDR?
Man kann sich vorstellen, dass alle Eindrücke, die wir erfassen nur zu einem sehr kleinen Teil bewusst wahrgenommen werden und zu einem viel größeren Teil unbewusst. Während Sie diesen Text hier lesen, ist Ihre bewusste Aufmerksamkeit auf den Bildschirm gelenkt. Das Unterbewusstsein hat jedoch parallel zum Beispiel das vorbeifahrende Fahrzeug registriert, die Raumtemperatur wahrgenommen und das mulmige Gefühl bei den Worten „Panikattacke“ und „Herzrasen“ gespeichert. Vermutlich haben Sie dann zu „Panikattacke“ und „Herzrasen“ im Unterbewusstsein ein früheres Erlebnis abgespeichert. Da dieses frühere Erlebnis nicht endgültig verarbeitet ist, ploppt es bei jedem Trigger immer wieder auf – ähnlich wie der Wiedervorlage-Ordner von Akten im Büro, die man noch nicht bis zu Ende bearbeitet hat.
Genauso gibt es aber in unserem Gehirn jedoch auch einen Ordner „erledigt“, also eine endgültige Ablage. Dort liegen alle die Ereignisse und Erlebnisse, die uns nicht oder nicht mehr triggern.
Mit EBT oder EMDR ist es möglich, dass über gelenkte Augenbewegungen diese beiden Gehirnareale verbunden werden und die Erlebnisse aus dem „Wiedervorlage-Ordner“ in den „Ablageordner“ wegsortiert werden. Der Therapeut/die Therapeutin bewegt dabei einen Stift auf festgelegten Bahnen vor den Augen des Patienten/der Patientin. Der Patient/die Patientin verfolgt die Bewegungen des Stiftes mit den Augen.
Diese Methode wurde in ihren Anfängen als unwissenschaftlich eingeschätzt. Francine Shapiro entdeckte Anfang der Neunziger Jahre durch Zufall bei einem Spaziergang die“synchronisierende“ Wirkung von Augenbewegungen. EMDR gilt jedoch mittlerweile als evidenzbasiert (Erfolge konnten über Studien nachgewiesen werden), ist wissenschaftlich anerkannt und zählt seit 2015 in Deutschland zu den erstattungsfähigen Leistungen bei kassenzugelassenen Therapeuten und Ärzten.
Für EBD und EMDR gelten einige, jedoch wenige Kontraindikationen, bei denen die Anwendung von EBD oder EMDR nicht möglich ist. Dies kläre ich mit meinen Patienten im Vorfeld zur Therapie in einem ausführlichen Gespräch.
Bitte beachten Sie, dass ich EBD als psychotherapeutische Behandlung anwende, die Kosten für meine Leistungen jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.
Auch in diesem Zusammenhang weise ich ausdrücklich darauf hin, dass meine psychotherapeutischen Maßnahmen keinen Arztbesuch ersetzen und dass keinerlei Garantie für einen Erfolg gegeben werden kann.